Klimawandel, Wetterwechsel oder Schädlingsplagen: Kaum eine andere Branche muss so flexibel auf ihre Umgebung reagieren wie die moderne Landwirtschaft. Dabei unterstützen eine Vielzahl von digitalen Technologien die Arbeit der Landwirt*innen. Häufig jedoch lassen sich die Systeme nicht flexibel untereinander kombinieren, sodass die Verwendung von Technologien unterschiedlicher Hersteller erschwert wird oder einen erheblichen Mehraufwand bedeutet.
Interoperabilitäts-Plattform ATLAS
Das EU-Forschungsprojekt Agricultural Interopability And Analysis System (ATLAS) hat sich dieser Herausforderung angenommen. Unter der Koordination des Fraunhofer IAIS entwickelt das Forscherteam eine Interoperabilitäts-Plattform für die Landwirtschaft 4.0. Ziel ist ein offenes Netzwerk für landwirtschaftliche Anwendungen zu schaffen, das von Landwirt*innen und Technologie-Unternehmen gleichermaßen genutzt wird.
Die im Projekt entwickelten Lösungen ermöglichen einen deutlich vereinfachten Datenaustausch zwischen Sensoren, Landmaschinen und Softwaresystemen. So entfallen z. B. die Mehrfacherfassung und -eingabe von Daten. Gleichzeitig erschließen sich durch die vereinfachte Einbindung von Datendiensten vielfältige neue Analyseansätze für Landwirt*innen, wodurch der Nutzen der eingesetzten digitalen Technologien maximiert wird.
Datenhoheit garantiert
Über das Online-Netzwerk ATLAS können alle in der Landwirtschaft genutzten technischen Systeme ihre Daten untereinander austauschen. Durch die Zusammenführung dieser Daten können dann bessere Vorgehensweisen für die Bewirtschaftung errechnet werden, was im Optimalfall zur mehr Effizienz und zu einer Einsparung an Ressourcen führt. Dabei bliebt die Datenhoheit bestehen: Jede*r Landwirt*in kann selbst entscheiden, welche Daten freigegeben werden.
Durch eine Vielzahl von Pilotstudien wird die entwickelte Technologie demonstriert und validiert. Basierend auf den gewonnenen Erkenntnissen werden neue Standards für die nächste Generation digitalisierter Landwirtschaft definiert.